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WiresX2Web und der Datenschutz
#1
Exclamation 
Hallo C4FM Benutzer,

aktuelle ist das Thema in aller Munde, die Datenschutz Grundverordnung der EU (DSGVO) sowie das neu Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), die ab Ende Mai 2018 anzuwenden ist.

Die Macher der Verordnungen geben ganz klar vor, das personenbezogene Daten zu schützen sind. Nun betrifft das nicht nur die ganz großen Unternehmen, sondern auch alle noch so kleinen. Und letztlich betrifft es auch uns, in unserem Hobby. Das Amateurfunkrufzeichen lässt sich eindeutig einer Person zuordnen, und damit findet meiner Meinung nach die neue Vorordnung auch hier Anwendung.

Ich habe mich daher entschlossen, in meine Software WiresX2Web, eine Anonymisierung einzubauen und empfehle den Relaisverantwortlichen, diese auch zu aktivieren. Die neue Version ist ab sofort verfügbar.

Zur Nennung des Rufzeichens sind wir verbal verpflichtet, ob es eine Verpflichtung gibt, es auch korrekt in C4FM auszusenden ist nicht klar. Wenn man auf den Frequenzen das Rufzeichen und ggfs. seine Position überträgt ist das eine Sache, die in einem überschaubaren Kreis bleibt (HF Empfang). Wenn es aber Portale, Webseiten oder Dashboards gibt, die diese Informationen einfach ungefragt öffentlich ins Internet übertragen ist das eine ganz andere Geschichte.

Die neuen Verordnungen schreiben ein explizites Opt-IN vor, und eigentlich ist es auch der richtige Weg. Ich werde mich zu dem Thema in der nächsten Zeit mit einem Datenschutzfachmann unterhalten, um ein Opt-IN für alle Benutzer zu ermöglichen.

Das hier ist meine Meinung, aber ich würde mich über eure Meinungen zu dem Thema ebenfalls freuen. Das Thema ist wichtig, und daher würde ich mich über eine rege Diskussion freuen.
vy 73 Jochen, DG3FBL


DB0AIS: DR-1 mit HRI-200
DB0AIS-Node: FTM-100 mit HRI-200
DG3FBL: FT1DE, FTM-400, FT-991, FTM-100
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#2
Ich habe zu dem Thema eine gespaltene Meinung.

Die Funktion habe ich bei DB0BLO testweise aktiviert und muß sagen, sie funktioniert natürlich, wie beabsichtigt.

Aber nun steht die ganze Auswertung in Frage. Was will ich mit den "Restangaben" anfangen?
Da kann man gleich einen Zähler einbauen und ausgeben, wieviele Stationen aktiv waren.
Rufzeichenfragmente sind uninteressant.

In der Konsequenz müssten nun alle APRS-Gateways auch Rufzeichenkürzungen ermöglichen, denn ich sehe die Stationen ja im Internet.
Gleichfalls müssten das auch alle Skimmer tun, denn ich kann dort leicht ablesen, wer wann in welcher Sendeart auf welcher QRG QRV war.
Die DX-Cluster gehörten ebenfalls abgeschaltet!

Wollen wir wirklich unsere gewonnenen Möglichkeiten derart einstampfen?

Ich glaube, hier sollte man auch den DARC einschalten, um eine belastbare Lösung zu finden.
73 Uli
Sysop des Forums
Sysop bei DB0BLO (C4FM/FM - 438,800 MHz) + ( SVXLink 48880 - 439,275 MHz), DM0TT (Multimode DMR+C4FM 439,0875 MHz)
APRS-Digis: DM0DM, DM0TT, DB0BLO, DB0WOL
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#3
Ich muss zugeben, ich bin mir nicht sicher was hier richtig oder falsch ist.

Tatsache ist, es gibt ein Gesetzt, das nach Anzeige auch Bußgelder vorsieht. Das Risiko will ich mir beim Hobby nicht auch noch ans Bein binden, zumal das bei mir eine direkte Verknüpfung zum QRL ergibt.

Letztlich muss das jeder "Webseitenbetreiber" für sich entscheiden, daher ist es eine "Option" in der Software.

Ich stehe da aber nicht alleine da, die Funkruf Leute an der RWTH Aachen haben auch die Reißleine gezogen. Keine DAPNET Funkruf-Aussendungen mehr ohne Einwilligung, alle bisherigen Geräte/Teilnehmer werden aus der Datenbank gelöscht.

   

Es ist ja nicht so, das dieses Gesetz über Nacht eingeführt wurde. Auch der DARC hatte 2 Jahre Zeit juristische Empfehlungen zu erarbeiten und weiter zu geben. Aktuell scheint es mehr Datenschutz-Dienstleister zu geben, als Datenschutzprobleme. Das legt sich bestimmt wieder, aber bis dahin kann es nicht einfach ein "weiter so" geben. Man muss das mal kritisch hinterfragen können.
vy 73 Jochen, DG3FBL


DB0AIS: DR-1 mit HRI-200
DB0AIS-Node: FTM-100 mit HRI-200
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#4
Hallo Jochen,
ich finde es ja grundsätzlich gut, dass du uns die Möglichkeit gibst entsprechend zu reagieren, dafür vielen Dank!

Du schreibst:
"Ich stehe da aber nicht alleine da, die Funkruf Leute an der RWTH Aachen haben auch die Reißleine gezogen. Keine DAPNET Funkruf-Aussendungen mehr ohne Einwilligung, alle bisherigen Geräte/Teilnehmer werden aus der Datenbank gelöscht."

Hier berühren aber die Betreiber den Datenschutz nur, weil sie in Ihrer Datenbank alle Benutzer von DAPNET gespeichert haben.
Die Aussendungen per Funkruf können ja wohl kaum Datenschutzprobleme aufwerfen, der Empfänger ist passiv und sein Standort variabel.
Ich betreibe selbst Funkrufserver/Sender was soll man mir vorwerfen? Doch nicht etwa, dass da Empfänger freigeschaltet sind?
Die Aachener OM haben ein ganz anderes Problem. Jedermann konnte sich ungeprüft an den Server hängen und seinen eigenen Funkrufsender laufen lassen, egal, ob er eine Lizenz für automatische Stationen dafür hat oder nicht. Das führte dazu, dass plötzlich in bereits existierenden Funkrufnetzen in den Skypern die Rubriken überschrieben wurden, da man sich einen Teufel darum schert, dass es existierende Systeme gibt.
73 Uli
Sysop des Forums
Sysop bei DB0BLO (C4FM/FM - 438,800 MHz) + ( SVXLink 48880 - 439,275 MHz), DM0TT (Multimode DMR+C4FM 439,0875 MHz)
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